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Stückbeschreibung

Darsteller

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Zerbinettas Befreiung

Zum Autor
Fritz von Herzmanovsky-Orlando

Fritz von Herzmanovsky-Orlando (1877 – 1954) gehört zu den großen „Geheimtipps“ in der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Die „elegante Angetepschtheit“ eines modernen Barock, die blühende Phantasie des maßlosen Bilderfinders (er arbeitete auch als Zeichner und Architekt) waren seine Welt. Als ein „ins Komische gewendeter Kafka“, als „Avantgardist wider Willen“ und „früher Trash-Meister“ wurde er bezeichnet. Seine Romane (die „Österreichische Trilogie“, bestehend aus Der Gaulschreck im Rosennetz. Eine Wiener Schnurre aus dem modernen Barock, Rout am fliegenden Holländer und Das Maskenspiel der Genien), Dramen (darunter Kaiser Joseph II. und die Bahnwärterstochter), Hörspiele, Ballettpantomimen und Erzählungen liegen teils nur in fragmentarischer, aber wildwuchernder Form vor.

Schon „FHOs“ Biographie mutet an wie von ihm selbst erfunden. Das Aristokratenkind (der Vater stammte aus Galizien, die Mutter aus Tschechien) wurde in Wien geboren und absolvierte dort ein Hochbaustudium. Wegen einer chronischen Nierentuberkolose musste er den Architektenberuf aufgeben und lebte fortan – auch dank eines ererbten Vermögens als Privatier, zeichnete, sammelte und schrieb. Mit seiner jungen Frau Carmen reiste er monatelang durch Ägypten, Sizilien und Süditalien (obwohl sein Freund Alfred Kubin ihm eine Hochzeitsreise nach Steinhof empfahl!), bevor er 1916 nach Meran übersiedelte. Zu seinem Bekanntenkreis zählten neben dem erwähnten Zeichner Kubin auch der Psychologe Ludwig Klages, der jüdische Schriftsteller Karl Wolfskehl, der „Golem“-Autor Gustav Meyrink und die Frauenrechtlerin Bertha Eckstein-Diener, aber leider auch der Rechtsesoteriker Lanz von Liebenfels, dessen „Neutempler-Orden“ Herzmanovsky-Orlando beitrat. Später geriet er in gefährliche Nähe des nationalsozialistischen Regimes.

Von diesem Gedankengut vollständig unberührt jedoch ist die venezianische Komödie Die Fürstin von Cythera, die FHO dank seiner Kenntnis der Geschichte der Levante und der Commedia dell’Arte Mitte der 1920er Jahre in wenigen Tagen niederschrieb. Friedrich Torberg hat nach dem Tode des Autors das ausufernde Bühnenwerk unter dem Titel Zerbinettas Befreiung in eine spielbare Form gebracht, in der es 1961 am Wiener Akademietheater uraufgeführt wurde.

Die Landesgalerie Linz widmete dem bildnerischen Werk der Doppelbegabung Fritz von Herzmanovsky-Orlando übrigens im Sommer 2012 eine Ausstellung. Im Mai 2014 jährt sich sein Todestag zum 60. Male.
Premierenfotos
Hier findet ihr alle Fotos von der Premiere von "Zerbinettas Befreiung"
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